Julian Schmid ist auf dem Sprung
Der Youngster aus Oberstdorf genießt die Atmosphäre bei den Heimrennen
Für zwei Oberstdorfer Kombinierer, die inzwischen ganz oben angekommen sind, war der Sommer Grand Prix eine der ersten Sprossen auf der Karriereleiter: Johannes Rydzek avancierte in diesem Sommer-Wettbewerb 2008 als gerade mal 16-Jähriger mit einem 6. Rang. Sieben Jahre später folgte Vinzenz Geiger seinem erfolgreichen Clubkameraden mit einem 8. Platz beim Rennen am Heimatort. Die beiden Top-Athleten vom SC Oberstdorf sind inzwischen Olympia-Sieger. Nun folgt erneut ein Nachwuchstalent der Spur der großen Vorbilder. Für Julian Schmid ist der Einsatz beim Sommer Grand Prix mit all den bekannten Stars wie Frenzel, Seidl , Watabe und Co noch Neuland. In Oberstdorf durfte er zwar schon im vergangenen Jahr die großartige Atmosphäre genießen.Für einen Start bei den weiteren Rennen dieser Wettkampfserie reichte es jedoch noch nicht.
In diesem Jahr werden die Karten neu gemischt: Der 18-Jährige Oberstdorfer startet nicht nur bei den zwei Heimwettkämpfen , sondern auch bereits zwei Tage zuvor in Villach /Kärnten. „Dass ich in Oberstdorf dabei bin, dafür hat mir Conny schon lang vorher grünes Licht gegeben“, berichtet Schmid über die Zusage des neuen Heimtrainers. Der Oberstdorfer Constantin Kreiselmeyer war selbst einst im deutschen Skisprung-Kader und zuletzt Trainer des Schweizer Kombinierers Tim Hug. Inzwischen ist der 32-Jährige zusammen mit Björn Kircheisen für den B-Kader im Deutschen Skiverband zuständig.
Die Startberechtigung für den Wettbewerb in Villach hat sich Schmid mit Fleiß im Training und auf Lehrgängen verdient. „Bei mir ist es die Vorbereitung einfach sehr gut gelaufen“, erzählt er. Hilfreich war dabei, dass die Doppelbelastung durch Schule und Leistungssport inzwischen weggefallen ist. „Die FOS hab ich erfolgreich hinter mir“, freut sich der 18-Järhige, der seit dem 1. August Sportsoldat in Sonthofen ist. Zehn Jahre ist es her, dass der damals Achtjährige sein Herz für die Nordische Kombination entdeckte. Da hatte Andi Bauer, damals noch Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, den talentierten Langläufer gefragt, ob er sich nicht vorstellen könne, das Laufen mit Skispringen zu verbinden. Etwas Neues auszuprobieren, war für den damals Achtjährigen sehr spannend. Bei Catrin und Ralf Schmid machte er die ersten Sprünge, Langlauf-Trainer Thade Thannheimer spornte den Buben weiter mit Gummibärchen zu Bestleistungen auf der Loipe an.
Gummibärchen zur Leistungssteigerung braucht er inzwischen nicht mehr. Für die neue Saison hat sich Schmid vorgenommen, vor allem an seiner Sprungtechnik weiter zu arbeiten und auf der Schanze beständige Leistungen abzurufen. „Beim Sommer Grand Prix will ich einfach konstante Sprünge zeigen“, plant Schmid, denn im Laufen sei er ohnehin gut dabei. „Mein größter Wunsch ist es natürlich, gute Punkte zu holen“, sagt er. Die Heimatmosphäre soll ihm dabei helfen. Wenn Freunde und Familie dabei sind, ihm fest die Daumen halten und zujubeln, dann genießt er den Auftritt im Sprungstadion und auf der Rennstrecke besonders. „Das macht mir absolut keinen Druck, sondern ich freue mich wahnsinnig über die total coole Unterstützung“, verrät er.