Zum ersten Mal ein deutscher Sieg bei einem Weltcup in Oberstdorf
Eric Frenzel gewinnt auch den Einzelwettbewerb
Zum ersten Mal bei einem Weltcup in Oberstdorf steht ein Deutscher ganz oben auf dem Podest. Eric Frenzel (Oberwiesenthal) machte es vor 4000 begeisterten Zuschauern wie am Samstag in der Staffel. Von Platz 3 hinter Christoph Bieler und dem Tschechen Pavel Churavy gestartet, setzte der 25-Jährige sich zunächst an die Spitze des Feldes, ließ sich dann aber wieder zurückfallen, um das Rennen nicht allein machen zu müssen. In der Fünfergruppe liefen neben Frenzel und Bieler der Japaner Akito Watabe, Jan Schmid aus Norwegen und der Österreicher Willy Denifl. Am letzten Anstieg dann zündete Frenzel wieder den berühmten Turbo und rannte seinen Konkurrenten auf und davon. Zweiter wurde Jan Schmid, Ditter der Japaner Aktio Watabe.
Johannes Rydzek hatte seinen mittelmäßigen Sprung am Vormittag mit einem beherzten Rennen wieder wett gemacht, das ihn von Platz 20 auf den sechsten Rang trug. Auch Björn Kircheisen und Tino Edelmann zeigten eine starke Laufleistung und arbeiteten sich im „Deutschland-Express“ auf die Plätze sieben und acht vor. Fabian Rießle konnte das enorme Tempo nicht mithalten und verlor seinen achten Platz nach dem Springen. Am Ende wurde der 23-Jährige vom SZ Breitnau Zwölfter.
Die Organisatoren von Oberstdorf zogen freudestrahlend Bilanz: "Es war ein absolutes Traumwochenende für uns. Erst der Neuschnee, dann die Sonne, zwei deutsche Erfolge und insgesamt 10 000 Zuschauer. Wir hätten es uns im Vorfeld nicht schöner wünschen können", so OK-Chef Stefan Huber und Skiclub-Präsident Dr. Peter Kruijer. Auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann strahlte mit den deutschen Athleten um die Wette. "Mein Herz schlägt immer noch für die Skisportler. Grandios, was die Kombinierer hier geleistet haben."
Stimmen von der Pressekonferenz:
Akito Watabe (Japan, Dritter im Einzelrennen): "Ich bin mit meinem Rennen sehr zufrieden.Nach Neujahr war ich noch an einer Grippe erkrankt, da ist es schwer zurück zu kommen. Hier auf das Podest zu kommen, war sehr schön. Wir gehen jetzt nicht nach Hause, sondern noch nach Seefeld und dann zu den Olympischen Spielen."
Jan Schmid (Norwegen, Zweiter im Einzelrennen): "Ich war letztes Wochenende in Seefeld, wo es um die Plätze nach Sotschi ging, noch enttäuscht, heute bin ich super zufrieden. Ich habe gezeigt, dass ich für Olympia auch hätte gut sein können. Naja, nun kann ich mit einem guten Gefühl einen Monat Pause machen. Ich bin nicht gut im Sprint, darum habe ich heute gewusst, dass ich vor den zwei letzten Anstiegen Vollgas geben muss. Wenn mich dann jemand überholt, "Game over". Und das war dann der Eric." I
Eric Frenzel (Sieger): Heute waren die Bedingungen etwas schwierig, weil der Schnee langsam und stumpf war. Deshalb konnte ich nicht allein gehen, sondern musste auf die Zusammenarbeit in der Gruppe hoffen. Danach habe ich alles so gemacht wie gestern. Die Siege jetzt sind auf keinen Fall ein zu großer Rucksack für die Olympischen Spiele, weil es in den letzten Wochen konstant nach vorn gegangen ist. Ich nehme das Ganze als Sicherheit nach Sotschi mit.
wir/ttwß