Trotz Schneemangels: „Wir schaffen das“
Langlauf-Weltcup: Organisatoren der Tour-de-Ski-Etappen in Oberstdorf sind zuversichtlich und hoffen auf mindestens noch zwei kalte Tage und Nächte
Der Winter lässt auch im südlichen Oberallgäu weiter auf sich warten. Und doch soll sich in Oberstdorf um die Jahreswende wieder alles um den Wintersport drehen. Nachdem Skiclub-Vorsitzender Dr. Peter Kruijer schon vor einer Woche trotz grüner Hänge rund um Oberstdorf grünes Licht für das Auftaktspringen der Vierschanzentournee am kommenden Dienstag, 29. Dezember, gab, sollen trotz akutem Schneemangel auch die beiden Weltcup-Langlauf-Wettbewerbe im Rahmen der Tour-de-Ski am 5. und 6. Januar wie geplant über die Bühne gehen.
Generalsekretär Stefan Huber jedenfalls ist zuversichtlich und sagt: „Es wird nicht einfach. Aber mit etwas Wetterglück schaffen wir das“. Zwar sei zum jetzigen Zeitpunkt die Präparierung einer weltcuptauglichen Loipe im WM-Langlaufstadion Ried noch nicht möglich, doch habe man in den wenigen kalten Nächten der vergangenen Wochen mit maschineller Hilfe immerhin bereits neun kleinere Schneedepots a 2,50 Meter Höhe anlegen können. Er hofft nun auf zwei richtig kalte Tage und Nächte nach den Weihnachtsfeiertagen, dann könnte zumindest eine 1,5 Kilometer lange Strecke für die weltbesten Langläuferinnen und Langläufer hergerichtet werden.
Dr. Peter Kruijer übt sich ebenfalls in Optimismus: „Auch im vergangenen Jahr haben wir bewiesen, dass man mit wenig Schnee gute Voraussetzungen schaffen kann.“ 10 000 Kubikmeter Schnee, überschlägt Huber, würden benötigt, um auch eine 2,5-Kilometer lange
Loipe für die geplanten Skiathlonrennen anbieten zu können. Wie viele frostige Tage und Nächte dafür nötig sind, kann Huber nicht genau sagen. „Bei Temperaturen von minus vier Grad dauert es länger, bei minus acht und entsprechender Luftfeuchtigkeit geht’s dagegen deutlich schneller.“ Eine erste offizielle Schneekontrolle des Internationalen Skiverbandes findet am Mittwoch, 23. Dezember im Rahmen einer Skype-Konferenz statt, eine zweite dann nach Weihnachten. Kein Wunder, dass sich Krujer und Huber vom Christkind nur eines wünschen: „Viel Frost – und wenn’s geht ein bisschen Naturschnee für die Optik.“
Text: Thomas Weiß/Allgäuer Anzeigeblatt