Setzen Frenzel & Co. ihren Triumphzug fort?
Nach zuletzt überragenden Leistungen im Weltcup steigen die Erwartungen für Olympia – und für die Generalprobe davor in Oberstdorf
Nach zuletzt überragenden Leistungen im Weltcup steigen die Erwartungen für Olympia – und für die Generalprobe davor in Oberstdorf
Die Zeit ist reif. Reif für den ersten deutschen Heimsieg in Oberstdorf seit der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft 2005, als Ronny Ackermann mit zwei Goldmedaillen für die Glanzpunkte im deutschen Lager sorgte. Heute steht Ackermann als verantwortlicher Sprungtrainer an der Schanze und hat maßgeblichen Anteil an den großen Erfolgen zuletzt im Weltcup.
Vor allem der Triumph von Eric Frenzel am vergangenen Wochenende bei der Triple-Premiere in Seefeld lässt die Erwartungen im deutschen Team und bei den deutschen Fans fast ins Unermessliche steigen. Aber auch Frenzels Teamkollegen gehören in der momentanen Form zu den heißen Medaillenanwärtern in Sotschi – und natürlich in Oberstdorf, wo an diesem Wochenende mit einem Staffel- und einem Einzelwettbewerb die Generalprobe vor den Olympischen Spielen am Schwarzen Meer stattfindet. Die Chancen auf einen Heimsieg sind umso größer, da sich die besten Norweger kurz vor dem Saisonhöhepunkt aus dem Weltcup-Zirkus ausgeklinkt haben und in Sankt Moritz in der Schweiz Höhenluft schnuppern und unter ähnlichen Bedingungen wie in Krasnaya Polyana trainieren.
Dafür, dass die Norweger nur mit einem B-Team in Oberstdorf antreten, zeigt DSV-Trainer Weinbuch sogar Verständnis: „Die absolvieren dort noch einen Laufblock in der Höhe. Wir hingegen wollen uns im Springen weiter verbessern, läuferisch sind wir bereits in sehr guter Form.“ Da die Wettkampfstrecken in Sotschi auf gut 1000 Meter über Meeresniveau liegen, sei eine Höhenanpassung aus Sicht Weinbuchs nicht unbedingt erforderlich. „Unser Schwerpunkt liegt daher auf der Schanze und ein Wettkampf ist da das beste Training.“
Weinbuch weiter: „Jetzt freuen wir uns, vor heimischem Publikum wieder einmal von einer Großschanze springen zu können. Bisher hatten wir fast ausschließlich Kleinschanzen im Programm, bei denen vor allem der Absprung im Fokus lag. Bei der größeren Anlage liegt das Augenmerk mehr darauf, die Geschwindigkeit und den Fluss mit in den Sprung zu nehmen. Dieser Wechsel sollte uns sehr gut tun, er führt uns vom Detail, dem Absprung, zum Großen Ganzen, dem kompletten Sprungfluss. Das ist eine sehr gute Vorbereitung in Hinblick auf Sotschi.“
Zum offiziellen Training am heutigen Freitag sind im 64 Athleten starken Teilnehmerfeld (aus 14 Nationen) gleich zwölf Starter des Deutschen Skiverbandes: Philipp Blaurock (Biberau), David Welde (Sohland), Wolfgang Bösl (Berchtesgaden), Janis Morweiser (Oberstdorf), Jakob Lange (Kiefersfelden), Tobias Haug (Baiersbronn), Manuel Faisst (Baiersbronn), Fabian Riessle (Breitnau), Tino Edelmann (Zella-Mehlis), Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt), Johannes Rydzek (Oberstdorf)und Eric Frenzel (Oberwiesenthal).